Badeausflüge in Kindertageseinrichtungen

Unfälle beim Baden in der Kita kommen glücklicherweise sehr selten vor. Allerdings: Wenn ein Unfall im Wasser passiert, sind die Folgen schwerwiegend, irreversibel oder gar tödlich. Deshalb haben wir ein paar konkrete Empfehlungen für Kitas auf einer Seite zusammengefasst. Sie sollen die Handlungssicherheit bei Badeveranstaltungen stärken. Damit wollen wir zugleich Pädagoginnen und Pädagogen ermutigen, ihre Arbeit mit Kindern zur Wassergewöhnung auf sichere Weise fortzusetzen. Denn schließlich können Ertrinkungsunfälle bei Kindern am wirkungsvollsten durch deren Schwimmfähigkeit vermieden werden! Eine frühzeitige Wassergewöhnung erleichtert das spätere Erlernen des sicheren Schwimmens sehr.

Kleinkinder und Kinder besitzen einen stark ausgeprägten sogenannten reflektorischen Laryngospasmus. Beim plötzlichen Eintauchen des Kopfes ins Wasser oder beim Aspirieren geringer Wassermengen kann bei Kindern ein schockartiger Atemreflex einsetzen, der Kehlkopf und Lunge verschließt. Durch diesen Stimmritzenkrampf wird die Atmung blockiert, nicht selten erstickt auch das Kind, ohne dass nur ein einziger Tropfen Wasser in seine Lungen gelangt (sog. „trockenes Ertrinken"). Die Wassertiefe spielt in dieser Situation keine entscheidende Rolle.

In tiefem Wasser können sich Nichtschwimmer-Kinder nur rund 10-20 Sekunden über Wasser halten, in der Not meist ohne Lautäußerungen. Die Gefahrensituation ist für Hilfeleistende in beiden Fällen extrem kurz, um lebensbedrohliche Folgen abzuwenden.

Sollte Ihr Kita-Träger Vorgaben zur Aufsicht bei Ausflügen ans Wasser oder in die Schwimmhalle haben, sind diese natürlich zu beachten. Aber unabhängig davon ist juristisch sicher: Die Aufsicht, und damit auch die dienst- und strafrechtliche Verantwortlichkeit liegt bei den verantwortlichen Pädagoginnen und Pädagogen.

Daraus ergibt sich nicht nur die Rettungspflicht, sondern vor allem auch die Fürsorgepflicht gegenüber den Kindern und damit die Aufgabe, Gefahren bereits im Vorfeld zu begegnen. Dazu gehört eine ausreichende Anzahl an Aufsichtspersonen und die gute Vorbereitung und Organisation der Aufsicht.

• Wassergewöhnung in Kindertageseinrichtungen (PDF) (DGUV Information 202-079)
• Upsi und das Seepferdchen (Wassergewöhnung für Kinder)