Schulsport: sicher und gesund
Als Sportlehrkraft unterrichten Sie ein Fach, das einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung des ganzheitlichen Bildungs- und Erziehungsauftrags leistet.
Es liegt in der Natur der Sache, dass die Schülerinnen und Schüler während des Sportunterrichts ein höheres Verletzungsrisiko haben als während des Unterrichts im Klassenraum. Entsprechend groß ist Ihre Verantwortung.
Das Angebot der Unfallkasse Berlin zum Thema Schulsport kann Sie dabei unterstützen, Ihren Sportunterricht sicher und gesund zu gestalten.
Sportpraxis – sicherer und gesunder Sportunterricht
Unfälle im Sportunterricht sind keine Zufälle. Sie ereignen sich aus vielfältigen Gründen.
Werden Unterrichtsstunden gut geplant und vorbereitet, können viele Risikofaktoren im Vorfeld verringert oder ganz ausgeräumt werden.
Wichtig sind:
- intakte Sportgeräte,
- die richtige Verwendung der Sportgeräte,
- eine zur Unterrichtssituation und zu den Inhalten passende Organisation,
- das Aufstellen von Regeln,
- ein guter methodischer Aufbau,
- umfassende Aufsicht,
- geeignete Maßnahmen, die in konkreten Gefahrensituationen Unfälle vermeiden können.
Auch Spiele und Übungen zur Schulung der Koordination und zum Fördern sozialer Kompetenzen unterstützen die Unfallprävention.
Praktische Tipps und Informationen finden Sie in den folgenden Artikeln sowie Broschüren.
Artikel und Broschüren lesen
- Pädagogische Gefährdungsbeurteilung zu Risiken im Schulsport (PDF)
- Aufsicht kontra Risiko (PDF)
- Sichere Nutzung von Sportgeräten (PDF)
- Zusammenhang von Bewegung und Lernen (PDF)
- Empfehlungen zur schulischen Nutzung von Trampolinhallen (PDF)
- Sicherheit geht vor (PDF)
- Mehr Fairness, weniger Sportunfälle (PDF)
Mehr Mut – Schulsport für alle, mit allen
Mehr Motivation – mehr Spaß am Sport
Fachfremd Sport unterrichten
Seminare
Schulsport-Info
Springen mit dem Minitrampolin
Sport mit heterogenen Gruppen – Vielfalt als Bereicherung erlebbar machen
Bewegung macht schlau – Förderung der kognitiven Entwicklung durch Bewegung
Bewegung und Lernen mit Formen, Farben, Buchstaben und Zahlen
Ringen und Raufen – Gewaltprävention
Gerätturnen vielseitig gestalten – Übungen am Boden und am Reck
Fachthemen – häufig gefragt
Die schulischen Bewegungsangebote müssen möglichst dem Entwicklungsstand aller Schülerinnen und Schüler entsprechen. Dabei ist nicht das Alter ausschlaggebend, sondern die körperliche und geistige Reife. Gerade im Sportunterricht ist es deshalb notwendig, vielfältige Bewegungsangebote anzubieten und Spiele und Übungen abzuwandeln, damit möglichst alle davon profitieren.
Schülerinnen und Schüler sind während des Sportunterrichts unfallversichert. Wie verhält es sich aber bei Sportveranstaltungen und bei Kooperationen mit Sportvereinen?
Antworten finden Sie in folgenden Artikeln der Schulsport-Info:
Ob künstlich oder natürlich gewachsen: Lange Fingernägel sind im Trend, auch bei Jugendlichen. In der Schule können die Fingernägel aber zu einem handfesten Problem werden, weil von ihnen im Sportunterricht eine Gefahr ausgehen kann – sowohl für die Person, die die langen Fingernägel trägt, als auch für Mitschülerinnen und Mitschüler oder unterrichtende Lehrkräfte.
Für das Tragen von Uhren und Schmuckstücken (einschließlich Piercings) hat die Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie eine klare Regelung getroffen: Uhren, Armbänder und Schmuck müssen für die Dauer des Sportunterrichts abgelegt werden. Bei Fingernägeln ist dies nicht möglich. Sie lassen sich nicht einfach so ablegen oder etwa mit Pflaster oder mit Tape abkleben. In Sachen Unfallprävention stehen die Lehrkräfte damit in der Verantwortung: Sie müssen im Einzelfall vor Ort entscheiden, bei welchen sportlichen Betätigungen eine Gefährdung durch zu lange Fingernägel gegeben ist.
Pädagogische Gefährdungsbeurteilung
Dazu haben sie eine individuelle pädagogische Gefährdungsbeurteilung durchzuführen – mehr Informationen dazu gibt es in der DGUV Information 202-122 "Handlungshilfe zur pädagogischen Gefährdungsbeurteilung in Schulen" – und davon ausgehend für eine wirksame Unfallverhütung zu sorgen. Selbst wenn dies bedeutet, dass sie die betreffenden Schüler oder Schülerinnen von der Teilnahme am Sportunterricht bzw. speziellen Lerninhalten, bei denen eine Gefährdung möglich ist, ausschließen – mit allen pädagogischen Konsequenzen. Ganz so, wie es auch dann zu geschehen hat, wenn sich eine Schülerin oder ein Schüler weigert, Schmuckstücke oder Uhren für den Sportunterricht abzulegen.
Keine Bedeutung haben Erklärungen von Erziehungsberechtigten, die volle Verantwortung übernehmen zu wollen. Denn für die Sicherheit der Schülerinnen und Schüler sind und bleiben ausschließlich die sportunterrichtenden Lehrkräfte verantwortlich: Nur sie – und nicht die Erziehungsberechtigten oder gar die Schülerinnen und Schüler selbst – sind in der Lage dazu, die Gefährdungslage im Unterricht zu beurteilen.
Haben Sie Fragen?
Die Mitarbeitenden der Abteilung Prävention der Unfallkasse Berlin helfen Ihnen gerne weiter: praevention@unfallkasse-berlin.de.
Wir bedanken uns bei der Unfallkasse Rheinland-Pfalz für die freundliche Genehmigung zur Textverwendung.
Die Gesundheit von Lehrkräften ist von großer Bedeutung: für Sie persönlich, aber auch für die Unterrichtsqualität und die Abläufe in der Schule.
Wie Sie Ihre Gesundheit fördern und Belastungen vorbeugen, erfahren Sie in folgenden Artikeln der Schulsport-Info:
Unfälle im Sportunterricht
Unfälle im Sportunterricht nach Sportart
Unfälle im Sportunterricht nach Verletzungsart
Im Jahr 2023 verletzten sich Schüler zu
- 56,7 Prozent bei Ballspielen,
- 13,6 Prozent bei sonstigem Sport (zum Beispiel beim Spiel an Kinderspielplatzgeräten),
- 10,4 Prozent beim Gerät-/Bodenturnen,
- 8,3 Prozent bei der Leichtathletik,
- 4,7 Prozent bei Laufspielen,
- 3,1 Prozent bei Wintersportarten,
- 2,4 Prozent beim Wassersport,
- 0,6 Prozent bei der Gymnastik.
Im Jahr 2019 verletzten sich Grundschülerinnen und Grundschüler im Sportunterricht zu
- 30 Prozent an Fuß, Zehe,
- 15 Prozent an Hüfte, Bein, Knie,
- 16 Prozent an Hand, Finger,
- 17 Prozent am Kopf,
- 7 Prozent am Hals, Rumpf,
- 15 Prozent an Schulter, Arm.
Schülerinnen und Schüler an weiterführenden Schulen verletzten sich zu
- 24 Prozent an Fuß, Zehe,
- 14 Prozent an Hüfte, Bein, Knie,
- 33 Prozent an Hand, Finger,
- 6 Prozent am Kopf,
- 10 Prozent an Hals, Rumpf,
- 13 Prozent an Schulter, Arm.
Weitere Angebote zum Schulsport
Das Schulportal "DGUV Lernen und Gesundheit" der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) bietet für den Sportunterricht kostenlose und sofort einsetzbare Unterrichtsmaterialien.
Zum Unterrichtsmaterial für die Primarstufe geht es hier.
Zum Material für den Sportunterricht der Sekundarstufe I geht es hier.
SuGis heißt die gemeinsame Schulsportinitiative von Kultusministerkonferenz (KMK) und Deutscher Gesetzlicher Unfallversicherung (DGUV) für Sicherheit und Gesundheit im und durch Schulsport. In mehreren Phasen sollen die Sicherheit im Schulsport verbessert und die Gesundheitskompetenz der Schülerinnen und Schüler gefördert werden.
Schulträger, Schulleitungen und Lehrkräfte können sich auf einen virtuellen Rundgang durch die Sporthalle und die Schwimmhalle des DGUV Portals "Sichere Schule" begeben. Hier finden Sie gültige Vorschriften und Sicherheitsstandards, Planungshilfen und baulich-technische sowie schulrechtliche Hinweise. Durch einen Mausklick gelangen Sie in verschiedene Bereiche und erhalten zahlreiche Informationen: vom Sportstättenbau über Anforderungen an Sporteinrichtungen und Geräte bis zu sicherheits- und gesundheitsrelevanten Hinweisen für Hallenbetreiber und Nutzer.