Kita-Leitungskräfte: Was ist in Notsituationen und Krisenfällen zu tun?
Bombendrohung, Hornissenstich, Gewalt gegen das pädagogische Personal: Unvorhersehbare Situationen und Ereignisse können leider passieren. Wichtig: Kita-Leitungskräfte und das Kita-Personal müssen dann schnell und handlungssicher reagieren. Damit das gut gelingt, sollten unter anderem Handlungsabläufe und Zuständigkeiten bekannt sein, denn im Notfall bleibt wenig Zeit.
Wer ist für das Notfallmanagement verantwortlich?
In Kindertageseinrichtungen ist der jeweilige Kita-Träger in enger Zusammenarbeit mit der Kita-Leitung hauptverantwortlich für das Notfallmanagement. Aber auch jede Erzieherin, jeder Erzieher ist gegenüber den ihnen anvertrauten Kindern zu einer besonderen Fürsorge verpflichtet; insbesondere bei der Intervention in Gefahrensituationen.
Was beinhaltet ein Notfallmanagement?
Ein koordiniertes Notfallmanagement beinhaltet:
- die gezielte Vorbereitung auf mögliche Gefahrenmomente,
- die unmittelbare und angemessene Reaktion in Notfallsituationen,
- verbindliche personelle Zuständigkeiten (Vertretungsregelung)
- sowie die Auswertung von Maßnahmen zur Bewältigung von Notfällen.
Voraussetzung dafür ist, sich mit den Inhalten präventiv auseinanderzusetzen und ein Notfallmanagement für die jeweilige Kindertageseinrichtung zu entwickeln beziehungsweise auszubauen.
Wann muss eine Unfallanzeige gestellt werden?
Nach einem Notfall ist es meist nötig, einen Unfall bei der Unfallkasse Berlin anzuzeigen. Dies ist erforderlich, wenn in Folge eines Notfalls ein Arzt aufgesucht wurde. Bei Bagatellverletzungen, die keine Kosten verursachen, empfiehlt sich ein Eintrag in den Erste-Hilfe-Meldeblock, um spätere Folgeschäden geltend machen zu können.
Wie umgehen mit psychisch belastenden Ereignissen?
Für Menschen, die psychisch belastenden Ereignissen ausgesetzt waren, ist eine geplante und geregelte Nachsorge sehr wichtig. Die geregelte und erlebte Fürsorge sowohl für die Kinder als auch für die betroffenen Beschäftigten ist dabei von großer Bedeutung.
Im Umgang mit Kindern können das pädagogische Personal, die Kita-Leitung und der Träger wichtige Unterstützung leisten, gegebenenfalls auch unter Beratung von externen Fachkräften.
Betroffene Beschäftigte sollten zunächst von der Kita-Leitung oder anderen Führungskräften im Rahmen der innerbetrieblichen Nachsorge kollegial betreut und unterstützt werden.
Wird möglicherweise später ein Arztbesuch erforderlich oder wird anderweitig eine Spätfolge des Ereignisses erkennbar, ist unverzüglich eine Unfallanzeige zu stellen. Die Unfallkasse Berlin kann dann weitere fachkompetente Unterstützung anbieten. Informationen dazu finden Sie in dem Ratgeber "Trauma – was tun?"
Wie sollte mit Medien und Öffentlichkeit umgegangen werden?
Im Umgang mit Medien, insbesondere bei schwerwiegenden Ereignissen/Vorfällen, sollten keine vorschnellen oder gar falschen Auskünfte an die Presse weitergegeben werden. Deshalb ist es wichtig zu wissen, welche Befugnisse die Kita-Leitung hat und wann sie an den Kita-Träger oder die Polizei verweisen sollte.
Broschüre: Handlungsempfehlungen für Verhalten in Notfällen

Die Unfallkasse Berlin bietet mit der Broschüre Verhalten in Notfällen Handlungsempfehlungen im Umgang mit Notfällen in Kindertageseinrichtungen. Diese kann als PDF heruntergeladen werden.
Die Informationen aus der Broschüre gibt es auch als Notfallkalender zum Aushängen.
Den Notfallkalender können Sie per Mail unter Angabe der Nummer UKB SI 37 bei der Unfallkasse Berlin bestellen: broschueren@unfallkasse-berlin.de.
Weitere Hilfen auf einen Blick

Meldeblock

Unfallzeige Kinder, Schüler, Studierende

Trauma – was tun?

Trauma – was tun?

Ablauf bei Unfällen in Kita und Schule